Heinz A. Oertli & Alfred Vogt Preis

Heinz A. Oertli-Preis 
Dieser Preis geht in 2019 an Dr. Theo G. Seiler (Abbildung). Er stellte seine Arbeit vor, die unter anderem am Wellman Center for Photomedicine des Massachussetts General Hospital (Harvard Medical School) in Boston sowie am Inselspital in Bern entstand. 

Anlässlich der Preisverleihung am SOG-Kongress erläuterte Dr. Seiler, wie mit Zweiphotonen-(Fluoreszenz-)Mikroskopie die Riboflavin-Konzentration in präzise definierten Cornea-Schichten bestimmt werden kann, unter Verwendung von Femtolaserpulsen (750 – 900 nm). Nichtlineare optische Effekte bewirken eine Frequenzverdoppelung mit konsekutiver Exzitation (Kollagen: 420 – 450 µm, Riboflavin: 450 µm), die streng auf die gewünschte Cornea-Ebene limitiert ist. Für das korneale Crosslinking ist die Kenntnis der ausreichenden Riboflavinkonzentration entscheidend. Der Heinz A. Oertli-Preis wird seit 2017 über die Alfred Vogt Foundation vergeben, wenn im betreffenden Jahr eine Arbeit die Voraussetzungen erfüllt.  

Alfred Vogt Preis für Augenheilkunde in der Schweiz 
Preisträger 2019: Prof. Hendrik Scholl, Basel 
Nicht in jedem Jahr vergibt die Alfred Vogt Stiftung zur Förderung der Augenheilkunde ihren renommierten Vogt-Preis. In 2019 konnte Prof. Peter Leuenberger, Genf (Abb.), jedoch wieder einem Preisträger gratulieren: Dem Basler Leiter des IOB, Prof. Hendrik Scholl. 

Prof. Scholl leitet das Institute of Molecular and Clinical Ophthalmology IOB gemeinsam mit dem Vogt-Preisträger von 2013, Prof. Botond Roska. Der A. Vogt-Preis zur Förderung der Augenheilkunde ist die höchste Auszeichnung in der Schweiz für Forschung in und um die Ophthalmologie. Die Jury würdigte mit dem diesjährigen Preis Hendrik Scholl (Abbildung,) für das Design, die Implementierung und die Leitung der internationalen ProgStar Studie (www.progstar.org). Dieses Forschungsprogramm beobachtet die Progression der Makulaatrophie bei Morbus Stargardt mit einem retro- und einem prospektiven Anteil. Etliche Publikationen im Rahmen dieses Forschungsprogramms sind bereits erschienen. Der Morbus Stargardt betrifft bereits Jugendliche oder junge Erwachsene mit einer Häufigkeit von ca. 1:8000. Die Krankheit kann über unterschiedlich lange Verläufe bis hin zum Verlust des zentralen Sehens führen. «Die ProgStar-Studienergebnisse liefern uns ein besseres Verständnis der Erkrankung sowie verlässliche Methoden, mit denen wir die Verschlechterung messen und nun sogar voraussagen können», erklärte Prof. Scholl. Die ProgStar-Ergebnisse ermöglichen daher eine bessere Planung von Therapiestudien zur Behandlung von Betroffenen. «Wenn wir rascher Gen- und andere Therapien entwickeln können, die den jungen Patienten eine gewisse Sehfähigkeit erhalten, macht das für deren weiteres Leben einen grossen Unterschied. Zudem verhelfen die Erkenntnisse bei Stargardt hoffentlich zu rascheren Fortschritten bei verwandten Erkrankungen, zum Beispiel der altersbedingten Makuladegeneration, die etwa ein Fünftel der über 65-Jährigen betrifft und die häufigste Ursache für Erblindung im Alter in den Industrienationen darstellt», so der Preisträger. 

Der Preis wurde am 29. August 2019 am 112. Jahreskongress der Schweizerischen Ophthalmologischen Gesellschaft (SOG) in Interlaken überreicht. Prof. Alfred Vogt (1879 – 1943), Leiter der Universitätsaugenklinik in Zürich und Mitbegründer der SOG, errichtete seine Stiftung zur Förderung der Augenheilkunde im Jahr 1938 anlässlich des 30-jährigen Bestehens der SOG und in Erinnerung an seinen Sohn Alfred Vogt jun., der 1929 in den Alpen tödlich verunglückt war (www.alfred-vogt-stiftung.ch). Der Preis wird verliehen für die nach Auffassung des Kuratoriums der Stiftung beste wissenschaftliche Arbeit der letzten Jahre auf dem Gebiet der Augenheilkunde und deren Grenzgebiete.