Posterpreise der SOG-SSO 2019

Wie jedes Jahr wurden am SOG-Kongress die drei besten wissenschaftlichen Poster gewählt. Prof. Dr. Michael Thiel, Kantonsspital Luzern, überreichte den Erstplatzierten die Glückwünsche der Fachgesellschaft. 

Best Basic Science Poster 
Olivia Bollinger, Yasemin Saruhan und Konstantin Gugleta: The driving force of retinal vein pulsation (Poster 3826) Universitätsspital Basel. 
Die Arbeitsgruppe konnte die gängige Hypothese widerlegen, nach welcher der intraokulare Druck (IOD) dafür verantwortlich ist, dass die Venen der Retina zeitweise (pulsierend) kollabieren. Sie verwendeten den Retinal Vessel Analyzer und eine kontinuierliche IOD-Messung und zeigten so, dass das Kollabieren der Venen zeitversetzt zum IOD-Peak stattfindet. 

Best Case Report 
Christina Hagander, Evelin Stutz-Grunder, Nicolas Gerber, Karla Chaloupka und Christina Gerth-Kahlert (UniversitätsSpital Zürich) erhielten diesen Posterpreis für einen Fallbeschrieb eines infantilen retrobulbären Fibrosarkoms. Das infantile Fibrosarkom, ein seltener maligner Tumor, tritt meistens an den Extremitäten auf, aber die Arbeitsgruppe beschreibt den Fall eines Jungen, der bereits bei der Geburt ein Fibrosarkom mit einem extremen Exophthalmus präsentierte. Das Auge konnte mit einer zielgerichteten Chemotherapie (Vincristin und Actinomycin, später Larotrectinib) bislang erhalten werden, wohl sogar mit einer gewissen Funktion. 

Best Clinical Study 
Diesen Preis entschieden Kaspar Schürch (Bild), Andrea Baeriswyl, Beatrice Früh und Christoph Tappeiner vom Inselspital Bern für sich mit ihrem Poster 3884 zur Wirksamkeit einer Amnionmembran-Transplantation zur Behandlung von Hornhautulzera. Sie zeigten eine gute Abheilungsrate mit dieser Technik, die jedoch von der zugrundeliegenden Ursache mitbestimmt wird: Die grösste Wirksamkeit konnte bei neurotrophen Ulzera gezeigt werden, die geringste bei Ulzera im Zusammenhang mit Krankheiten des rheumatischen Formenkreises. Lässt sich mit der konventionellen Therapie keine ausreichende Abheilung kornealer Ulzera erzielen, erwies sich die Amnionmembran-Transplantation damit als wertvolle weitere Option.