Informationen zu Beovu: Stellungnahme der Swiss Vitreoretinal Group (SVRG), der Kommission für Vitreoretinale Diagnostik und Krankheiten der SOG

Vor kurzem wurde von Novartis ein neues Medikament, Beovu, zur Behandlung der feuchten, altersabhängigen Makuladegeneration (wAMD) auf dem Markt gebracht. In der Schweiz ist dieses Medikament seit wenigen Wochen zugelassen. In den USA, wo das Medikament bereits länger auf dem Markt ist, sind nun in sehr wenigen Fällen unerwünschte Wirkungen in Form von Gefässentzündung und Gefässverschlüssen im Auge aufgetreten. Nach heutigem Erkenntnisstand dürfte die Häufigkeit bei 0.03% liegen. Da in der Schweizer Tagespresse Meldungen dazu erschienen sind, nimmt die Swiss Vitreoretinal Group (SVRG), die Gruppe der Netzhautspezialisten innerhalb der Schweizerischen Augenärztegesellschaft (SOG), im Sinne einer Information der Patienten und Öffentlichkeit Stellung:

Vor der Markteinführung wurde das Medikament in den letzten Jahren in mehreren grossen Zulassungsstudien intensiv geprüft und das Sicherheitsprofil sehr genau analysiert. Dieses bewegt sich im Rahmen der seit Jahren auf dem Markt befindlichen Medikamente für die wAMD, einer Medikamentengruppe, die generell ein sehr niedriges Risikoprofil aufweist. Trotz intensiver Prüfung in den Zulassungsstudien kommt es immer wieder vor, dass sehr seltene unerwünschte Effekte von Medikamenten erst nach der Markteinführung erkannt werden können. Solche Meldungen sind deshalb weder überraschend noch aussergewöhnlich. Die in den USA aufgetretenen Fälle werden nun von den Gesundheitsbehörden und der Gesellschaft der amerikanischen Netzhautspezialisten als auch von Novartis intensiv untersucht. 

Da die unerwünschte Wirkung nach heutigen Kenntnisstand sehr selten auftritt, sind momentan in der Schweiz keine besonderen Massnahmen nötig. Zudem wurde das Medikament in der Schweiz erst vor wenigen Wochen zugelassen und die Übernahme der Medikamentenkosten zu Lasten der Grundversicherung ist noch ausstehend. In der Schweiz dürften deshalb zur Zeit nur sehr wenige Patienten damit behandelt werden. Es wird insbesondere vom Schweregrad der unerwünschten Wirkungen abhängen, ob die aktuelle Einschätzung angepasst werden muss. Die SVRG begrüsst die transparente Kommunikation von Novartis und vertraut auf die Untersuchungen sowohl der amerikanischen Gesundheitsbehörden als auch der involvierten amerikanischen augenärztlichen Fachgesellschaften. Die SVRG wird die weiteren Entwicklungen in den USA sehr genau beobachten und ihre Einschätzung gegebenenfalls anpassen.