Die Bearbeitungszeiten von Titel-Anträgen beim SIWF belaufen sich aktuell mindestens sieben Monate. Dies stellt für viele Ärztinnen und Ärzte eine erhebliche Belastung dar. Bereits im Frühjahr hatte das SIWF erste Massnahmen zur Abfederung von Härtefällen eingeführt. Nun informiert das SIWF über den weiteren Fahrplan zur nachhaltigen Verbesserung der Situation.
Auftrag der Ärztekammer
An der Ärztekammer vom 5. Juni 2025 wurde das SIWF beauftragt, seine Ressourcen konsequent auf zwei Kernbereiche zu konzentrieren:
- die Bearbeitung der Titelgesuche
- die Weiterentwicklung des e-Logbuchs
Alle weiteren Projekte und Aktivitäten sollen sistiert werden, bis die gesetzte Frist von 90 Tagen für die Titelerteilung eingehalten werden kann.
Konkrete Massnahmen
Nach einer intensiven Priorisierung und einer Vorstandsklausur am 14. August 2025 hat das SIWF folgende Schritte beschlossen:
- Reduktion der Aussenaktivitäten: Teilnahme an Kongressen sowie in nationalen und internationalen Gremien wird stark eingeschränkt.
- Verzicht auf Veranstaltungen: Das MedEd-Symposium 2026 entfällt, die Plenumsveranstaltung im November 2025 wird auf den geschäftlichen Teil reduziert.
- Stop bei neuen Qualifikationen: Bis Januar 2026 werden keine neuen Revisionen von privatrechtlichen Qualifikationen (Schwerpunkte, Fähigkeitsausweise) angenommen; Abklärungen und Ausarbeitungen neuer Qualifikationen werden frühestens ab März 2026 wieder aufgenommen.
- Weiterführung bestehender Kernaufgaben: Laufende Revisionen eidgenössischer Weiterbildungsprogramme (soweit nicht vom Moratorium betroffen) sowie Qualitätssicherungsinstrumente wie Visitationen und die ETH-Umfrage werden fortgeführt.
Die SOG begrüsst ausdrücklich, dass das SIWF die Problematik der langen Bearbeitungszeiten nun mit klaren Prioritäten anpackt und dadurch eine baldige Stabilisierung bei der Titelerteilung zu erwarten ist. Gleichzeitig verbindet die SOG damit die Hoffnung, dass die Phase der Einschränkungen nicht allzu lange dauert. Es wäre äusserst bedauerlich, wenn wichtige Aktivitäten – etwa im Bereich der Reform der ärztlichen Weiterbildung oder in der Forschung – über längere Zeit hinweg ruhen müssten.