Das Ziel der Operation ist die Sehkraft zu erhalten, was aber nicht gleichbedeutend ist wie die alte Sehkraft zurückzuerhalten. Nach einer Netzhautoperation wegen einer Netzhautablösung dauert es in der Regel einige Zeit, bis sich das Sehvermögen wieder verbessert. Wie schnell und wie gut das Sehen zurückkehrt, hängt von mehreren Faktoren ab und ist von Patient zu Patient unterschiedlich.
In den ersten Tagen nach der Operation ist das Sehen häufig stark eingeschränkt. Häufig befindet sich noch eine Gasblase im Auge, die das Bild verzerrt oder teilweise verdeckt. Solange das Gas noch vorhanden ist (oft 1 bis 4 Wochen), ist das Sehen unscharf oder von einem beweglichen „Schatten“ begleitet.
In den ersten zwei bis sechs Wochen nach der Operation beginnt sich das Sehvermögen meist langsam zu bessern – insbesondere dann, wenn das Sehzentrum (Makula) nicht von der Ablösung betroffen war. In solchen Fällen kann sich das Sehen oft wieder gut erholen.
Wenn jedoch auch die Makula abgelöst war, ist die Prognose deutlich vorsichtiger. Das Sehen erholt sich dann meist langsamer, und es kann mehrere Monate dauern, bis sich eine stabile Sehschärfe einstellt. Auch dann ist das Sehvermögen nicht immer wieder so gut wie vor der Ablösung.
Die endgültige Sehschärfe ist in der Regel nach etwa 6 bis 12 Monaten erreicht. In manchen Fällen kann es aber auch darüber hinaus noch leichte Verbesserungen geben.
Wichtig ist auch: Die Netzhaut kann man operativ wieder anlegen – aber das Sehen muss das Gehirn oft neu lernen. Auch wenn die Netzhaut anatomisch gut verheilt ist, kann das Bild verzerrt, unscharf oder weniger kontrastreich bleiben. Das ist kein Zeichen für eine misslungene Operation, sondern eine Folge der vorübergehenden Schädigung der empfindlichen Netzhautzellen.
Die Sehprognose hängt unter anderem ab von:
- der Dauer der Netzhautablösung,
- der Frage, ob die Makula betroffen war,
- dem allgemeinen Zustand des Auges (z. B. bei starker Kurzsichtigkeit oder Vorerkrankungen wie Diabetes),
- sowie vom Verlauf der Operation und möglichen Komplikationen.